Wo steckt überhaupt Energie in der Wasserwirtschaft?

Die Energie des Wassers wird schon seit Jahrtausenden genutzt, so wurden strömende Gewässer zum Antrieb von Mühl-, Säge- oder Hammerwerken eingesetzt. Mit der Erfindung der elektrischen Turbine wird die Wasserkraft Heutzutage vorwiegend zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt.

In Deutschland beträgt der Anteil der erneuerbaren Energie 34,9%, wovon lediglich 3,6% aus Wasserkraft erzeugt wird. Weltweit liegt der Anteil der Wasserkraft an den erneuerbaren Energien bei 18,5%.

Bruttostromerzeugung in Deutschland

Allerdings ist die Wasserwirtschaft, besonders die Abwasserbehandlung, neben der Energieerzeugung auch ein großer Energieverbraucher. So zählen Kläranlagen als größter Energieeinzelverbraucher einer Kommune mit rund 20% des kommunalen Gesamtenergieverbrauchs.

Neben der Kläranlage als Energieverbraucher haben diese allerdings auch großes Potenzial selbst Energie zu erzeugen. Es besteht die Möglichkeit aus den Gasen des Klärschlamms mittels eines Blockheizkraftwerkes Strom und Wärme zu erzeugen, die als erneuerbare Energien in die Umweltbilanz einfließen. So ist es besonders bei größeren Kläranlagen möglich diese so zu optimieren, dass der Eigenversorgungsgrad an Energie bei nahezu 100% liegt.

Da Wasser außerdem ein guter Energiespeicher in Form von Wärme ist, hat auch das Abwasser im Kanal ein bisher weitestgehend ungenutztes Potenzial. Das Abwasser im Kanalnetz hat durch Duschwasser, Toilettenspülung etc. ganzjährig eine Temperatur von 12 bis 20 Grad Celsius. Diese Wärme ist mittels Wärmepumpe ebenfalls zur Beheizung von Gebäuden nutzbar und kann den Bedarf an fossilen Brennstoffen zur Beheizung verringern.

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