Kaum ein Lebensraum auf der Erde ist mehr plastikfrei. Denn auch an den entlegensten Orten unseres Planeten finden Forscher immer wieder Mikroplastik. Das belegen nun auch wissenschaftliche Funde im Marianengraben und am Mount Everest.
Mikroplastik am tiefsten Punkt der Erde
In 11.000 Meter Tiefe, mitten im pazifischen Ozean erstreckt sich der Marianengraben, der tiefste Punkt der Erde. Eigentlich ein Ort fernab von jeglicher Zivilisation und anthropogener Plastikproduktion. Dass Plastikpartikel sich trotzdem hierher verschlagen hat, zeigt nun ein britisches Forscherteam der Universität Newcastle. Auf ihrer Expedition fanden die Forscher über 2500 Plastikteile und sogar eine Plastiktüte.[1] Es konnte zudem festgestellt werden, dass sogar in den Tiefen des Marianengrabens Lebewesen mit Mikroplastik belastet sind. In circa 6.500 Meter Tiefe entdeckten die Forscher eine neue Flohkrebsart in dessen Körper Polyethylenterephthalat (PET) gefunden wurde, ein Stoff, der in vielen Alltagsgegenständen wie Einwegtrinkflaschen enthalten ist. Um ein Zeichen gegen die zunehmende Plastikverschmutzung in den Ozeanen zu setzen, wurde die neue Art „Eurythenes plasticus“ benannt, sozusagen Plastik-Flohkrebs.[2]
Hoch hinaus – Mikroplastik am Mount Everest gefunden
Der Mount Everest – mit 8440 Meter Höhe der höchste Berg unserer Erde. Schneeproben belegen, dass mittlerweile sogar die höchsten Hänge des Bergs mit Mikroplastik kontaminiert sind. Wo man eigentlich unberührte Schneewelt vermuten würde, findet man nun Plastikfasern wie Polyester, Acryl, Nylon und auch Polypropylen. Forscher vermuten, dass das Mikroplastik von Outdoorkleidung, zelten oder Seilen der Kletterer stammt.[3]
Aber nicht nur im Marianengraben und am Mount Everest, auch an weiteren naturbelassenen Orten wie der Antarktis wurde Mikroplastik gefunden. Es wird deutlich, wie allgegenwärtig Mikroplastik in der Umwelt ist. Selbst an den abgelegensten Orten der Erde gibt kein Entkommen vor Plastik. Zeit, dass sich etwas ändert.