Talfahrt des Wassers

Um die Weihnachtsfeiertage beobachten viele Wasserversorger ein jährliches Phänomen: Der Wasserverbrauch sinkt zwischen Weihnachten und Neujahr auf einen Tiefstand. Die Wasserbedarfskurven folgen einem stets ähnlichen Muster: Während der Wasserbedarf in den Monaten April bis Juni traditionell am höchsten ist, gelten die Wintermonate und insbesondere Weihnachten bis Neujahr als verbrauchsarm. Verbrauchshöchststände, sogenannte Peaks, erfolgen regelmäßig in den frühen Morgenstunden. Wenn sich ein Großteil der Bürger für den Arbeitstag fertigmacht, steigt natürlich der Wasserbedarf. Auch landesweite Events können Verbrauchspeaks herbeiführen. So sind bei großen Fußballspielen, wie beispielsweise einem WM-Finale, regelmäßig Verbrauchsspitzen während der Halbzeitpause zu sehen.

Der morgendliche Peak des Wasserverbrauchs fällt an den Feiertagen viel kleiner aus. Die meisten Bürger nutzen die arbeitsfreie Zeit aus und betreiben die Morgenhygiene sehr viel später und weniger konzentriert irgendwann gegen Mittag. Auch die Wirtschaft, ein verlässlicher Wasserverbraucher, steht an den Weihnachtstagen weitestgehend still.

Gleiches gilt für den Jahreswechsel und insbesondere Neujahr. Verbreitete Katerstimmung führt auch hier zu einem Verbrauchsanstieg des Wassers erst mittags im neuen Jahr.

Man erkennt schnell, dass sich Wasserversorger permanent mit schwankenden Verbräuchen auseinandersetzen müssen. Hier helfen intelligente Lösungen zum Bedarfsmanagement, sowie Prozesse, die sich den wechselnden Anforderungen anpassen können. Vielerorts wird hier auch eine Einsatzmöglichkeit für künstliche Intelligenz gesehen. Lernende Software ist in der Lage Verbrauchspeaks und -täler vorauszusagen und rechtzeitig zu reagieren. So können ganze Versorgungssysteme früh auf einen nahenden Verbrauchspeak oder-tal eingestellt werden, sei es in der Halbzeitpause des WM-Finales oder am Neujahrsmorgen.

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