Guten Appetit! – Der Mensch isst jede Woche eine Kreditkarte

Laut einer aktuellen Studie nehmen wir Menschen im globalen Durchschnitt bis zu 5 Gramm Mikroplastik pro Woche auf – das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Denn mittlerweile ist Mikroplastik nicht nur in Gewässern nachgewiesen, sondern auch im Boden und in der Luft. Daher kann Mikroplastik über verschiedene Wege in den menschlichen Körper gelangen, entweder durch Einatmung, orale Aufnahme oder Hautkontakt.[1]

Weltweit betrachtet ist Trinkwasser, aus Flaschen oder aus der Leitung, der größte Eintragsweg für Mikroplastik in den Menschen. Dabei muss allerdings zwischen den verschiedenen Regionen weltweit unterschieden werden. Generell kann man sagen, dass das deutsche Trinkwasser im internationalen Vergleich nur mit geringen Mengen Mikroplastik belastet ist.[2]

Auch durch Fische, Schalentiere und andere Meeresbewohner, die wir verzehren, nehmen wir Mikroplastik auf. Da diese Meeresbewohner häufig ihre Nahrung mit Plastikpartikeln vertauschen, gelangen diese dann am Ende der Nahrungskette wieder zurück in den Menschen. Mittlerweile ist Mikroplastik aber auch in weiteren Lebensmitteln wie Honig, Salz, Zucker und sogar Bier nachgewiesen worden. [3]

Bisher sind die genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen noch nicht ausreichend erforscht, jedoch lässt sich durch Untersuchungen an Tieren erahnen, wie gefährlich die kleinen Plastikpartikel für den Körper sein können. So konnte zum Beispiel bei einer Studie mit Tieren festgestellt werden, dass sich Mikroplastikteilchen in Blut, Leber und Lymphen ansammeln.[4] Zusätzlich zeigen Labor­studien, dass Mikro­plastik das Immun­system, die Fruchtbarkeit und die Mortalität beeinflusst.[5] Obwohl diese Studien lediglich an Tieren durchgeführt wurden, kann man Rückschlüsse auf die Auswirkungen beim Menschen ziehen.

Leider ist es schwierig, Plastik vollkommen zu vermeiden. Und auch wer versucht, auf Plastik im eigenen Leben zu verzichten, bleibt Gefahren ausgesetzt, da der menschliche Körper keine Möglichkeit hat, sich dagegen zu schützen. Daher ist es umso wichtiger zu verhindern, dass Mikroplastik in unsere Gewässer fließt und somit die Umwelt und den Menschen belastet. Jeder kann einen Teil dazu beitragen.

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